Ja, ein Gericht das sich auf den ersten Blick vielleicht etwas seltsam anhört/liest. Aber die einzelnen Komponenten harmonieren sehr gut miteinander! Es ist ein Spiel aus Säure (Rotwein, Feta), Bitterheit (Chicoree), Süße (Rohrohrzucker) und Schärfe (Papayakerne). Die Idee stammt aus dem m.E. besten Kochbuch der letzten Monate, wenn nicht Jahre: Leaf to root – Gemüse essen vom Blatt bis zur Wurzel. Dort werden die Teile von Gemüse verwendet, die normalerweise auf dem Kompost landen. Eine kleine Auswahl? Gerne: Tabouleh-Salat mit Karottengrün, Radieschenblätter-Pesto, Bananenschalen-Pancakes… Genial! Und in diesem Gericht werden nun die Kerne der Papaya hergenommen, die geschmacklich an frische, grüne, leicht scharfe Pfefferkörner erinnern. Man kann die Kerne auch im Ofen bei 200 Grad auf Backpapier für 2 1/2 Std. trocknen und anschließend mörsern, dann hat man einen interessanten Pfefferersatz (für das Gericht benötigt man nur die Kerne einer halben Papaya – also mit den Restkernen gleich mal ausprobieren). Und hier das Rezept:
Chicoree in Rotwein pochiert mit Feta und Papayakernen
Zutaten für 2 Personen
2 kleine Chicoree
100g Fetakäse
2 EL Papayakerne (Kerne einer halben Papaya)
1-2 EL gehackte Blattpetersilie
100ml Rotwein
100ml Gemüsefond
1 EL Rohrzucker
4 TL Leindotteröl oder Leinöl
Rapsöl, Salz
Zubereitung
Den Chicoree längs halbieren. Den Feta in eine Schüssel bröseln und mit der gehackten Petersilie vermengen. Die Kerne aus der Papaya löffeln und in eine Schüssel geben. Etwas Rapsöl in einer großen Pfanne auf mittlerer Hitze erhitzen und die Chicoree-Hälften anbraten, dabei ab und zu wenden. Rotwein und Zucker dazugeben und den Rotwein vollständig verkochen lassen. Dann den Fond angießen und ebenfalls verkochen lassen. Jetzt müsste der Chicoree weich, aber noch bissfest sein (den Struck mitessen!). Den Chicoree auf der Schnittfläche salzen und je zwei Hälften auf einen Teller geben. Mit dem Feta und den Papayakernen bestreuen und mit Leindotteröl beträufeln.