Ja, der Herbst ist der da. Und damit auch die saisonale Pracht an Knollengemüse wie Sellerie, Rote Bete, Kartoffeln, Pastinaken, Karotten… Besonders angetan hat es mir die Rote Bete mit seinem erdig-süßen Charakter. Gerade dieses Erdig-Süße kommt durch das Garen im eigenen Saft am besten zur Geltung. Also bitte nicht die gegarten und vakuumierten Knollen kaufen – sie sind meist sehr weich und zu süß. In diesem Gericht werden die Roten Beten geschält und in Alufolie – wie bei Folienkartoffeln, die man in die Glut legt – gegart. Mit einem Stäbchen wird die Garprobe gemacht. Das Ergebnis: ein Träumchen. Auf dem Teller gesellen sich ein Apfel-Sellerie-Püree und säuerliche Linsen und der Winterportulak liefert wichtige Omega3-Fettsäuren (selber mit Samen in 3-4 Wochen ziehen oder auf Wochenmärkten kaufen). Ziegenfrischkäse, der kongeniale Begleiter zu Rote Bete, rundet das Ganze ab, ebenso wie ein Bund weiterer selbst gesäter Wildkräuter, die vor dem ersten Frost noch schnell geerntet werden wollen. Und so sieht dann das Ergebnis aus. Hübsch oder?
Rote Bete mit Alb-Linsen, Apfel-Sellerie-Püree, Ziegenfrischkäse und Wildkräutern
Zutaten für 2 Personen
200g Alblinsen („Albleisa“) oder Beluga-Linsen, bissfest gegart
2 süße Äpfel z.B. Elstar oder Jonagored
200g Knollensellerie
70ml Mandelmilch (oder normale Milch)
300g Rote Bete
100g Ziegenfrischkäse
1 rote Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1-2 EL gehackte Petersilie
2 Frühlingszwiebeln
dunkler Balsamicoessig
Muskatnuss, Prise
ein paar Tropfen Hanföl
Wildkräuter nach Belieben z.B. Wilde Rauke, Sauerampfer, Löffelkraut, Winterportulak
Butter, Salz, Fleur de Sel, Pfeffer
Zubereitung
Rote Bete schälen (Handschuhe! Sie färben stark), einzeln in Alufolie wickeln und im Ofen bei 180 Grad eine gute Stunde garen – mit der Stäbchenprobe testen, ob sie gar sind. Sie sollen weich sein, aber auf keinen Fall zerfallen! Etwas abkühlen lassen und in Scheibchen schneiden. Für das Püree Äpfel schälen, ebenso den Sellerie. Beides würfeln und mit der Milch in einem Topf zugedeckt sehr weich garen. 1-2 EL Butter dazugeben und cremig mit dem Mixstab pürieren (da es im Gegensatz zu Kartoffelpüree keine Stärke enthält kann man es mixen und es wird nicht kleisterartig) – ggf. Milch/Butter zugeben, um gewünschte Konsistenz zu erhalten. Mit Salz und frisch geriebener Muskatnuss würzen. Zwiebel und Knoblauch fein hacken und in einem Topf in 1 EL Butter anschwitzen. Gegarte Linsen zugeben und mit Balsamico, Salz und Pfeffer würzen. Frühlingslauch in feine Röllchen schneiden und mit der gehackten Petersilie unterheben. Zum Anrichten Püree in einer Schüssel aufstreichen, Linsen darüber geben, mit einem kleinen Löffel Nocken vom Ziegenfrischkäse aufsetzen und mit etwas Hanföl beträufeln. Auf die Linsen seitlich die Rote-Bete-Scheibchen anlegen und mit etwas Fleur de Sel bestreuen. Mit Wildkräutern, vor allem Winterportulak abschließen.
Guten Appetit!
Weitere Rezepte aus der Region Schwäbische Alb im tollen Buch von Gerd Windhösel (Amazonlink):
Ein Gedanke zu “Rote Bete mit Alb-Linsen, Apfel-Sellerie-Püree, Ziegenfrischkäse und Wildkräutern”